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Chateauneuf du Pape

Châteauneuf-du-Pape

Châteauneuf-du-Pape gilt sicher als eine der prestigeträchtigsten Wein-Regionen in Frankreich, und ihre Entstehungsgeschichte zeigt auf, wie viele unterschiedliche Einflüsse und Ereignisse eine Wein-Region erst berühmt machen.
 
Châteauneuf-du-Pape im Fokus:

Die Wurzeln von Chateauneuf du Pape

Ursprünglich bekannt als Calcernier, ein Name, der möglicherweise auf Kalkstein oder die einzigartigen, gerundeten »galets roulés« hinweist, wurde das Dorf im 14. Jahrhundert umbenannt und erhielt seinen aktuellen Namen Châteauneuf-du-Pape – das neue Schloss des Papstes.

Päpstliche Prägung

Die Änderung des Namens ging einher mit einem signifikanten Ereignis in der Geschichte der Region: der Residenz der Päpste während des Papsttums von Avignon im 14. Jahrhundert. Die Päpste, insbesondere Johannes XXII., waren große Befürworter des lokalen Weinbaus. Sie errichteten eine Sommerresidenz in Châteauneuf-du-Pape und unter ihrer Schirmherrschaft wurde der Weinbau in der Region weiterentwickelt und ausgebaut. Diese päpstliche Prägung setzte sich fort, auch als die Päpste wieder nach Rom zurückkehrten und der Papstpalast in Avignon als Residenz für die Legaten, also die Vertreter, des Papstes diente.

Die Bodenbeschaffenheit: Ein geologisches Meisterwerk

Doch die Geschichte und Kultur sind nur ein Teil dessen, was Châteauneuf-du-Pape so einzigartig macht. Die andere Hälfte liegt in seiner geologischen Beschaffenheit verborgen. Die Region ist berühmt für ihre galets roulés, große, rund geschliffene Kieselsteine, die durch Flusstransport aus den Alpen in die Rhône Ebene gelangten. Ebendiese Steine fungieren als eine natürliche Schutzschicht vor der drückenden Sonne, sodass Regenwasser nicht ganz so schnell verdunstet und mehr in die tieferen Schichten sickern kann. Das hartnäckige Gerücht, dass die Steine tagsüber die Wärme speichern und nachts an die Reben abgeben, stimmt also nicht wirklich, – denn die kühlen Nächte und die einhergehende Frische sind dringend vonnöten in heutigen Zeiten der drastisch steigenden Temperaturen. Unter den galets roulés verbirgt sich eine Mischung aus Sand, Lehm und Kalkstein, die jeweils ihren eigenen Beitrag zum »Terroir« der Region leisten. Laut einigen Quellen ist eine große Granitformation unterhalb des Dorfes verantwortlich dafür, dass die Rhône hier ihre Ladung an Kieselsteinen abgelagert hat – ein geologisches Kunstwerk, dass die Landschaft und den Weinbau bis heute prägt.

Von der Vergangenheit in die Gegenwart: Der moderne Weinbau

Diese einzigartige Kombination von Oberflächen- und Untergrundböden hat einen signifikanten Einfluss auf die Weine, die in Châteauneuf-du-Pape produziert werden. Die unbestrittene Paraderebsorte ist klar Grenache, und sie erreicht in Châteauneuf-du-Pape sicherlich ihre feinste Expression. Die Bodenvielfalt und die daraus resultierenden unterschiedlichen Ausprägungen der Weine, führte dazu, dass bis zu 13 verschiedene Rebsorten zugelassen sind. Rot, sowie auch Weiß. Berücksichtigt man auch noch jede Variante der erlaubten Rebsorten, kommt man sogar auf 22 Sorten. Beispielsweise ist Grenache auch als Grenache gris, noir, rosé sowie blanc vertreten. Oft findet man auch noch Grenache und Mourvedre im sogenannten gemischten Satz angebaut. Eine klassische Cuvée eines roten Châteauneuf-du-Pape beinhaltet also meistens Grenache, gefolgt von etwas Mourvedre, Carignan, sowie Syrah, – wobei eben genau hier die Herausforderung besteht, denn nicht jede Rebsorte ist für jeden Bodentyp gleich geeignet. Grenache zum Beispiel gedeiht auf sandigen Böden weitaus besser, wogegen Syrah ganz klar auf Granit und Kalkstein zur Höchstform aufläuft.

Naturphänomen Mistral

Was die gesamte Weinregion im Süden Frankreichs außerdem prägt, ist ein einzigartiges Naturphänomen, der Mistral. Der Mistral ist ein kalter und trockener Wind, der entsteht, wenn sich ein Hochdruckgebiet über dem Norden Europas befindet und ein Tiefdruckgebiet über dem Norden Afrikas. Dies führt dazu, dass kalter Luftdruck von Norden her in Richtung Süden strömt und sich dabei erwärmt. Wenn diese warme Luft über die Alpen strömt und dann über das schmale Rhônetal geleitet wird, kommt es zu einem starken Wind, der als Mistral bezeichnet wird. Der Mistral kann Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichen und ist in der Regel von November bis März am stärksten. Er hat eine große Bedeutung für das Klima des Rhônetals und kann auch Auswirkungen auf das Klima in anderen Teilen Frankreichs und Europas haben. Ein großer Vorteil des Mistral für den Weinbau ist, dass durch den starken Wind die Blätter der Reben nach Niederschlägen schneller trocknen, und dadurch die Gefahr durch Krankheiten wie falschen Mehltau reduziert wird.

Die Anerkennung durch die Appellation d'Origine Contrôlée (AOC)

Ein Schlüsselmoment für die Anerkennung der Qualität von Châteauneuf-du-Pape war die Einführung der Appellation d'Origine Contrôlée (AOC) in den 1930er Jahren. Châteauneuf-du-Pape war tatsächlich die erste Weinregion, die diesen Status erhielt. Die AOC-Regulierung schützte nicht nur den Namen Châteauneuf-du-Pape, sondern stellte auch strenge Regeln für die Weinproduktion auf, um die Qualität zu gewährleisten.

Die Bedeutung der Kritiker und des Marktes

Die Anerkennung durch Weinexperten und -kritiker spielte ebenfalls eine wichtige Rolle. In den 1970er und 1980er Jahren begannen Weinkritiker wie Robert Parker, Weine der südlichen Rhône aus Châteauneuf-du-Pape hoch zu bewerten. Das hatte einen enormen Einfluss auf den globalen Markt und führte zu einer steigenden Nachfrage nach diesen Weinen. Die steigende Nachfrage, gepaart mit der begrenzten Produktion und der hohen Qualität der Weine, führte natürlich auch zu einem Anstieg der Preise.

Meister des Terroirs: Schlüsselfiguren in Chateauneuf du Pape

Der Aufstieg von Châteauneuf-du-Pape auf die Bühne des Fine Wine wäre ohne die Vision und Hingabe bestimmter Winzer und Weingüter natürlich unvollständig. Diese Pioniere, oftmals Familienbetriebe, haben durch ihre Leidenschaft für Qualität und Respekt vor dem einzigartigen Terroir der Region den Weg bereitet.

Eines der bekanntesten Weingüter ist sicher das Château de Beaucastel, geführt von der Familie Perrin, deren Praktiken in der biologisch-dynamischen Weinbereitung für ihre umweltfreundliche Herangehensweise und die hervorragende Qualität ihrer Weine gelobt werden.

Ebenso hat die Domaine du Vieux Télégraphe der Familie Brunier mit ihrem berühmten »La Crau«, der nach klassischem Stil gekeltert und konsistenter Exzellenz gefeiert wird, einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die Domaine de la Janasse, unter der Ägide der Familie Sabon, hat sich seit den 1970er Jahren mit ihrer ständigen Streben nach Qualität einen Namen gemacht.

Das legendäre Château Rayas, unter der Führung von Jacques Reynaud, und heute unter der Leitung seines Neffen Emmanuel, erlangte mit seinen unkonventionellen Methoden und einzigartigen Weinen Kultstatus.

Das von der Familie Avril geführte Clos des Papes zeichnet sich durch seine Eleganz und Komplexität aus, die in der langen Weinbautradition der Familie verwurzelt sind.

Schließlich hat die Domaine du Pegau der Familie Féraud mit ihren intensiven und charaktervollen Weinen dazu beigetragen, den Reichtum und die Vielfalt von Châteauneuf-du-Pape darzustellen.

Doch auch im Châteauneuf-du-Pape weht ein frischer Wind. Junge, und top ausgebildete Winzer, wie der charismatische, und der bei der Domaine e la Romanée-Conti gelernte, Benjamin Gras von der Domaine Santa Duc, sowie die nach biodynamischen Prinzipien arbeitende junge Ambre Delorme von der Domaine de la Mordorée, wissen wie sie den Herausforderungen des Klimawandels begegnen können, und trotz steigender Temperaturen und Alkoholgehalten, frische und moderne Weine produzieren.

Einzellagen in Chateauneuf du Pape

Die große Bekanntheit der Region und die internationale und top bewertete Reputation der Weine aus Châteauneuf-du-Pape, führte dazu, dass akribische Analysen der Bodenbeschaffenheit durchgeführt wurden. So gibt es heute im Châteauneuf-du-Pape nicht weniger als 52 Einzellagen, sogenannte „Lieu dits“. Vom berühmten Hochplateau „La Crau“, oder der von Sand geprägten, geheimnisumwobenen Ebene „Le Rayas“, bis hin zu geschichtsträchtigen Namen wie „Bois de Sénéchaux“ oder „Pied de Baud“.

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